Herkunft
Die Asiatische Hornisse stammt aus Südostasien und ist vom Nordosten Indiens, über das zentrale und südliche China bis nach Taiwan und Indonesien beheimatet. Dort existieren sieben bekannte Unterarten. Sie ist in der EU als prioritäre invasive Art von unionsweiter Bedeutung geführt und wird amtlich bekämpft.
Äußerliche Merkmale
Die in Europa beobachteten Asiatischen Hornisse ist gekennzeichnet durch ihre schwarzbraune Brust, ihre leuchtend gelben Beine mit dunklen Beinansätzen, ihr leuchtend gelbes Gesicht mit orange-gelber Stirnzeichnung sowie ihr gelb-orange gefärbtes letztes Abdomendrittel. Am Ende des ersten Hinterleibsegmentes trägt sie zudem eine dünne gelbe Binde. Sie ist einerseits durch eine geringere Größe als auch durch eine deutlich dunklere Körperfärbung recht deutlich von der Europäischen Hornisse zu unterscheiden.
Nahrung
Zum Nahrungsspektrum zählen neben der bevorzugt bejagten und hier heimischen Westlichen Honigbiene, die bis zu 80 Prozent der Beute ausmacht, unter anderem weitere Hautflügler sowie Fliegen, Mücken, Libellen und Käfer. Die adulten Tiere der Asiatischen Hornisse ernähren sich bevorzugt von kohlenhydratreicher Nahrung wie Nektar, reifen Früchten und zuckerhaltigen Baumflüssigkeiten. Im Weinanbau treten teils große Schäden durch angefressene Trauben auf.
Jagdverhalten
Die asiatische Hornisse ist ein durchaus geschickter Jäger und sogar imstande, kürzere Strecken rückwärts zu fliegen. Sie fängt ihre Beute im Flug. Unsere Heimische Hornisse schafft es in der Regel nicht, fliegende Bienen zu fangen, sie erbeutet die Bienen nach der Landung oder auf Blühten.
Nest
Die begatteten Jungköniginnen überwintern an geschützten Stellen und gründen im nächsten Frühjahr ein neues Volk. Hierfür wird ein Nest aus zerkauten Holzfasern meist ab April an Gebäuden, Holzunterständen oder in Büschen in Höhen bodennah um 2 Meter Höhe gebaut (Primärnest). Das Flugloch befindet sich dabei im oberen Drittel des Nestes seitlich, bei den heimischen Hornissen ist es in der Regel unten. In diesen Nestern werden Völker gegründet, die bis etwa Juli in diesen Nestern bleiben. Dann werden die Nester für die weiterwachsenden Völker zu klein und es werden neue Nester in hohen Bäumen oder an Gebäuden in ca. 10 bis 12 Meter Höhe gebaut (Sekundärnester). Diese Nester haben dann Höhen von 80cm bis 1 Meter und enthalten bis zu 10.000 Brutzellen. Am Ende des Sommers schlüpfen bis zu 350 junge Königinnen, die das alte Nest zur Paarung verlassen und sich im Herbst möglichst frostfreie Überwinterungsplätze zu suchen.
Auffinden der Asiatischen Hornisse
Die Tiere sind am besten in der Nähe von Bienenstöcken zu beobachten, wo sie in der Nähe des Flugloches Bienen jagen. In der Natur fallen sie dagegen kaum auf. Hier sind die Imker gefragt, ab dem Frühjahr die Bienenstände auf jagende Asiatische Hornissen hin zu beobachten. Beim Auffinden eines Tieres soll ein Foto oder ein Video erstellt werden und unbedingt eine Meldung gemacht werden an:
• LANUV: https://neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de
• Frau Kandzia, Untere Naturschutzbehörde
Telefon: 0212 2906576
Mobil: 01759334109
Mail: artenschutz@solingen.de
Diese Dienststellen veranlassen das fachgerechte Aufspüren und Beseitigen der Nester.
Um die Verbreitung einzudämmen, ist es wichtig, möglichst im Frühjahr die Primärnester aufzuspüren. Die Nester sind dann leichter auffindbar und besser erreichbar. Durch ihre fachmännische Beseitigung kann verhindert werden, dass die große Anzahl von Jungköniginnen gebildet werden, die sich dann neue Lebensräume suchen.
Von eigenständigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse wird dringend abgeraten, da die Tiere ihr Nest sehr wehrhaft und wirksam verteidigen. Die übliche imker- Schutzausrüstung reicht dabei nicht aus.