Welche Voraussetzungen sind für die Imkerei erforderlich
Der Imker arbeitet in der Natur mit Tieren, für die er die Verantwortung übernimmt und trägt. Den Zeitplan geben die Natur und die Bienen vor. Die unmittelbare Arbeit am Bienenstand findet in der Zeit von März bis September und im Dezember statt. Dann sind vor Allem im Frühjahr teilweise wöchentlich Aktivitäten notwendig.
Standort für die Bienen
Zuerst ist der Standort für die Bienen zu klären. Am einfachsten ist es, wenn die Bienen im eigenen Garten ihren Standort finden. Die Belästigung der Nachbarn ist bei sachgerechter Haltung der Bienen gering, aber nicht immer auszuschließen. Hier ist eine Abklärung mit den Nachbarn im Vorfeld sinnvoll. Die Bienenbeuten werden nicht direkt auf den Boden gestellt, sondern auf einen Unterbau, z.B. auf Paletten. Der erhöhte Standplatz erleichtert uns das Arbeiten am Volk. Jedes Bienenvolk sollte von der Seite bearbeitet werden können. Der Raum vor dem Flugloch sollte nicht oft betreten werden müssen.
Wenn kein eigener Garten verfügbar ist, kann bei Bauern, Gärtnereien, Bekannten usw. nachgefragt werden, ob dort Bienenvölker aufgestellt werden dürfen. Die Völker sollten jederzeit zugänglich sein.
Erstausrüstung
Die Erstausrüstung ist bei vielen Anbietern für Imkereibedarf als Komplettpaket im Angebot. Dies sollte aus ein oder zwei kompletten Bienenbeuten, Stockmeisel, Imkerhut mit Schleier, Imkerhandschuhen, Bienenbesen und Smoker bestehen. Weiterhin benötigt man Mittelwände und zum Einlöten dieser in die Rähmchen einen kurzschlusssicheren Trafo. Später wird Ausrüstung für die Honig- Gewinnung und Bearbeitung erforderlich.
Wo kann ich in der Nähe Ausrüstung erwerben
In der Umgebung Solingens gibt es mehrere Anbieter für Imkereibedarf:
Honig- Müngersdorff GmbH
Paulinenweg 3
51149 Köln
http://www.honig-muengersdorff.de
Bienenland
Imkereibedarf van den Bongard
Donkweg 41
47877 Willich-Anrath
http://www.bienenland.de
Bienen Lindner
Dorfstr. 73,
47259 Duisburg
http://www.imkereibedarf-lindner.de
Anmerkung: Bei Einkäufen bei van den Bongard und Lindner bitte die Mitgliedschaft im Solinger Imkerverein angeben.
Welche Materialien kann der Verein stellen
Schleuderzubehör:
Eine vereinseigene Honigschleuder, Entdeckelungsgeschirr, ein Doppelsieb und ein 25 Kg Abfüllbehälter stehen den Vereinsmitgliedern zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung.
Diese Ausrüstung ist bei Imkerkolleginnen gelagert. Die Kontaktdaten können bei einem Vorstandsmitglied erfragt werden. Die Kolleginnen übernehmen die Organisation des Verleihs. Die Ausrüstung kann kurzzeitig nach Absprache mit ihnen abgeholt werden. Die Rückgabe der vollständig gereinigten Ausrüstung nach Vereinbarung ist selbstverständlich.
Säuren zur Varroa- Bekämpfung
Alle Honigbienenvölker sind mit Varroa-Milben befallen, die die Bienen mit Varroa- Vieren infizieren. Beim Erreichen einer kritischen Milbenanzahl verenden die Bienenvölker. Daher ist die Varroa- Behandlung durch den Imker lebenswichtig für unsere Honigbienen.
Bislang ist die Behandlung der Völker mit organischen Säuren die zuverlässigste Möglichkeit, die Milbenzahl gering zu halten. Zu den richtigen Zeitpunkten angewendet bilden die genannten Säuren keine Rückstände im Bienenstock. Zu 100% beseitigen kann man die Milben nicht. Die Völker werden nicht während der Trachtzeit behandelt, wenn anschließend Honig geerntet werden soll. Damit werden Rückstände der Säuren im Honig vermieden.
Ameisensäure:
wirkt bei durch Wachs hindurch auch in die verdeckelte Brut und erreicht somit die in den Brutzellen der Bienen sitzenden Milben. Sie wird nach der Honigernte durch Verdunstung in das Volk eingebracht und stellt eine Belastung für Bienen und Brut dar. In Deutschland ist derzeit 60%ige Ameisensäure für die Varroa- Behandlung zugelassen. In Nachbarländern darf 85%ige Ameisensäure angewendet werden.
Über Imkereifachhandel können auch mit Ameisensäure imprägnierte Vliesstreifen, sogenannte MAQS bezogen werden, die in die Beuten eingelegt werden und die Säure freisetzen.
Vereinsmitglieder können Ameisensäure derzeit kostenlos beim Verein beziehen. Die Kontaktdaten können beim Vorstand erfragt werden.
Milchsäure:
ist schonender für die Bienen, wirkt jedoch nicht in den verdeckelten Brutzellen, in denen sich die Milben vermehren. Daher wird die Milchsäure bei Völkern angewendet, die keine verdeckelten Brutzellen haben. Hierzu zählen vor Allem Ableger, bei denen die Jungkönigin gerade mit den Stiften beginnt. 15%ige Milchsäure wird für die Behandlung direkt auf die Bienen gesprüht.
Oxalsäure:
wird für die Behandlung im brutfreien Zustand der Bienenvölker verwendet.
Hierzu wird im Winter eine 3,5%ige Lösung in die nach Nachtfrösten brutfreien Völker geträufelt. Auch ist eine Sprühbehandlung mit Oxalsäure für Schwärme und brutfreie Völker im Sommer zugelassen. Hier sind besondere Schutzmaßnahmen für den Anwender erforderlich (Augen-, Haut- und Atemschutz).
Die Oxalsäure wird im Herbst durch den Imkerverein als Sammelbestellung bestellt.
Sie kann auch über www.andermatt-biovet.de direkt bezogen werden. Oxalsäure- Lösungen zum Träufeln können über Apotheken erworben werden. Je nach Volksstärke werden maximal 50ml 3,5% Oxalsäure-Dihydrat je Volk verwendet.
Kurse zur Imkerei, Vorträge
Am Anfang der Imkerei ist die Teilnahme an einem Anfänger- Kurs sehr sinnvoll. Besonders werden hier folgende Kurse empfohlen:
Anfänger- Kurs Bienenzuchtverein Bechen :
https://www.bienenzuchtverein-bechen.de/Kurse/Anfaengerlehrgang/anfaengerkurs.html
Anfänger- Kurs Bienenmuseum Duisburg :
https://www.bienenmuseumduisburg.de/zur-seminaruebersicht
Hier werden in 7 Einzelkursen über das Bienenjahr verteilt die aktuellen Phasen des Bienenjahres mit den anstehenden imkerlichen Arbeiten anschaulich sowohl theoretisch wie auch praktisch am Bienenstand erläutert. Die beiden genannten Anfängerkurse werden von Frau Dr. Pia Aumeier und Herrn Dr. Gerhard Liebig durchgeführt und sind unterhaltsam und sehr lehrreich.
Bei beiden Veranstaltern werden zusätzlich zahlreiche Kurse und Weiterbildungen zum Thema Bienen angeboten (siehe Seminar- und Vortragsangebote auf den Internetseiten).
Imkerschule Bienenland:
http://bienenland.de/zbbn/
In der Imkerschule werden diverse Kurse rund um die Imkerei angeboten.
Zusätzlich lohnt sich immer ein Blick über den Zaun: die Imkervereine in Wuppertal, Leverkusen und Düsseldorf weisen auf ihren Internetseiten auf ihr Kursangebot hin. Gäste sind in der Regel willkommen.
Weitere Angebote von Vorträgen in der Nähe werden in unseren Einladungen zu den monatlich stattfindenden Vereinstreffen bekannt gegeben.
Wo muss ich meine Völker anmelden (Institutionen und Adressen)
Die Anzahl der Völker und die jeweiligen Standorte müssen dem Veterinäramt gemeldet werden. Ebenso müssen veränderte Standorte (auch nur Kurzzeitige beim Wandern zum Beispiel in den Raps) gemeldet werden.
►Internet- Adresse: https://www.solingen.de/de/dienstleistungen/39-bienenhaltung/
→ Downloads: Anzeigeformular Bienenhaltung
Adresse des Veterinäramtes: Dorper Strasse 26, 42651 Solingen
Weiterhin müssen die Bienenvölker der Tierseuchenkasse NRW gemeldet werden. Die Meldung muss jährlich wiederholt werden und kostet bis zu 10 Völkern 10€. Man sollte 10Völker melden, dann sind Erweiterungen durch Ableger abgedeckt. Über die Kasse werden dann auch Ausfälle durch Seuchen gedeckt.
Internet- Adresse: www.tierseuchenkasse.nrw.de
Adresse: Tierseuchenkasse NRW
Nevinghoff 6
48147 Münster
In den Mitgliedsbeiträgen des Imkervereins sind Verbandsbeiträge enthalten. Jedes Vollmitglied wird durch den Verein beim Deutschen Imkerbund angemeldet und ist dort automatisch Mitglied. Mit dem Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Honiglehrgang sind die Mitglieder berechtigt, ihren Honig in DIB- Honig-Gläsern zu verbreiten.
Wandern mit den Bienen:
Wenn beabsichtigt wird, mit den Bienen aus unserem Veterinäramts- Bereich heraus zu wandern, ist ein Gesundheitszeugnis erforderlich. Hierfür ist die Begutachtung der Völker durch einen BSV erforderlich. Mit seinem Befund beantragt man beim Veterinäramt das Gesundheitszeugnis.
BSV als Ansprechpartner:
Bei Fragen der Bienengesundheit sind die Bienensachverständigen (BSV) Eure Ansprechpartner.
Bei Bedarf kontaktiert man bitte die Koordinatorin der BSV in unserem Verein, Frau Agnes Debroye. Sie stellt den Kontakt zu einem verfügbaren BSV für Euch her.
Ansprechpartner im Imkerei- Fragen:
Für Neu- Imker, aber auch für Imker mit ersten Erfahrungen ergeben sich immer wieder Fragen, die man alleine nicht beantworten kann oder möchte. Wenn die Zeit es zulässt, können die Fragen bei der nächsten Versammlung des Vereins an die Anwesenden gestellt werden. Es ergeben sich in der Regel Diskussionen mit mehr als einer Antwort. Man kann im Fall größerer Eile die Mitglieder des Vorstands oder der BSV kontaktieren. Die Kontaktdaten sind in den Mitgliederlisten enthalten.
Situation Seuchen- Sperrgebiete in der Umgebung:
Seuchensperrgebiete / Beobachtungsgebiete werden vom Veterinäramt eingerichtet, wenn gefährliche Bienenseuchen (Amerikanische Faulbrut) an einem Bienenstand festgestellt wurden. Es dürfen keine Bienen in das Sperr- / Beobachtungsgebiet eingebracht oder daraus herausgeholt werden, bis der Status aufgehoben wurde.
Für das Zielgebiet beim Wandern kann man sich einen Überblick zu möglichen Sperrgebieten verschaffen unter https://tsis.fli.de .
Beim Auftreten von Sperr-/ Beobachtungsgebieten in unserer unmittelbaren Umgebung informiert der Vorstand nach Kenntnisnahme die Vereinsmitglieder per email.